Komische Oper, Berlin
Über Jahrzehnte hinweg war die klare Gebäudeform des 60er-Jahre-Baus mit seinem innenliegenden Theatersaal aus dem 19. Jahrhundert an der Straße „Unter den Linden“ unterrepräsentiert. Unser vorgeschlagenes Ensemble aus Altbau und Erweiterung rahmt mit einer klaren architektonischen Geste den denkmalgeschützten Bestand. Der Neubau bildet mit allen Bestandsbauten (Oper, Hotel und einen Funktionsbau) einen städtischen Block und schließt diesen im Osten ab. Die „Komische Oper Berlin“ bekommt endlich eine adäquate Adresse mit einem hohen architektonischen Wiedererkennungswert. Der Bestandsbau wird freigestellt und die Fassade in seinen klaren und kubischen Zustand aus DDR-Zeiten zurückversetzt. Wo möglich, wird die Gestaltung der 60er Jahre wiederhergestellt und der innenliegende, neobarocke Theatersaal in seiner Ausprägung erhalten. Dem Bestandsbau vorgestellt wird die Erweiterung in Form eines klaren Riegels mit deutlichen Zugängen zur „Behrensstraße“ und zu „Unter den Linden“. Zwischen Oper und Erweiterung liegt auf dem Niveau des Pausenfoyers die neue „Lindengalerie“. Diese bauliche Lichtfuge ermöglicht vor und hinter der Bühne eine neue Öffentlichkeit und verhilft so dem wichtigen Kulturbaustein Berlins zu neuer Stärke. Während der ansonsten minimalistische Bestandsbau nur durch den Risalit oberhalb seines Eingangs einen Hinweis auf den neobarocken Innenraum preisgibt, dreht die Fassade der Erweiterung das Prinzip um. Ein abstraktes gebäudehohes Ornament verortet die besondere Nutzung im Stadtraum. Es weckt Assoziationen an die Addition vieler Stimmgabeln oder einen kunstvoll gerafften Bühnenvorhang. Die bronzen schimmernde Farbgebung unterstreicht die klare und monolithische Form des mit hellem Sandstein verkleideten Bestandsbaus.